Ju-Jutsu Europameisterschaft 2025

Starke Leistungen bei der Ju-Jutsu-Europameisterschaft 2025 vom 3.–5. Oktober 2025 in Beveren – und ein Europameister beim Budo-Club Erkelenz

Vom 2. bis 5. Oktober fand die Ju-Jutsu-Europameisterschaft der Masters in Beveren (Belgien) statt. Für Deutschland hatten sich vom Budo-Club Erkelenz Maja Hansen, Maksim Lyuft und Patrik Stocks qualifiziert.

Maja und Maksim starteten in der Kategorie BJJ. Maja kämpfte in der Klasse U21 BJJ –57 kg, Maksim in der Klasse U21 BJJ –69 kg.

Mit starken Leistungen und einem großen Teilnehmerfeld in ihren jeweiligen Gewichtsklassen konnte Maja ihr Vorjahresergebnis verbessern und wurde Fünfte in ihrer Gewichtsklasse. Maja kämpfte ihren ersten Kampf gegen die Belgierin Fenna Geluykens, den sie souverän gewann. In ihrem zweiten Kampf unterlag sie der Ukrainerin Daria Myronova, der späteren Europameisterin, nach einer starken gezeigten Leistung. Ihren dritten Kampf bestritt sie gegen ihre Teamkollegin Leni Hollemann, die spätere Bronzemedaillengewinnerin, und verlor unglücklich durch einen angesetzten Beinhebel.

Maksim hatte seinen ersten Kampf gegen den Österreicher Efe Uslu. Maksim dominierte den Kampf zu Beginn, musste sich aber gegen den erfahrenen Österreicher geschlagen geben. Seinen zweiten Kampf bestritt er gegen den Franzosen Clément Nagel, den er ebenfalls anfänglich dominierte, doch auch hier setzte sich letztlich die Erfahrung durch.

Maksim ist noch jung in der Altersklasse und hat noch zwei kommende Jahre in dieser Altersklasse, die auf mehr hoffen lassen.

Ebenfalls bei seinem ersten internationalen Start trat Patrik am Sonntag in der Kategorie Master 4, Fighting +94 kg, an. Bereits der Vorrundenkampf gegen seinen späteren Finalgegner, Mickael Bouffart aus Frankreich, war äußerst spannend: Nach zwei schnellen Körpertreffern lag Patrik zunächst im Rückstand. Der Franzose versuchte einen Schulterwurf im Part 2, den Patrik jedoch geschickt abwehrte und selbst in den Haltegriff überging. Bei einem Stand von 9:10 konnte Patrik durch mehrere gezielte Wertungstreffer zum Kopf in den letzten 30 Sekunden die Führung übernehmen und gewann schließlich mit 13:10 Punkten – bei insgesamt fünf Ippons in Part 1.

Auch im Finalkampf gegen Mickael Bouffart setzte Patrik erneut auf schnelle Treffer zum Kopf und ging früh in Führung. Der Franzose versuchte wiederholt, einen Schulterwurf im Part 2 anzusetzen, doch Patrik konnte diesen erneut erfolgreich abwehren. Gecoacht von seinem Sohn Alan, hielt er seinen Vorsprung taktisch clever bis zum Ende und gewann trotz eines beidseitigen Shido (Strafpunkt) in den letzten Sekunden mit 4:2. Damit war das Finale entschieden – Patrik Stocks ist Europameister! Und nun auch für die Weltmeisterschaft vom 1.-7. November 2025 in Thailand qualifiziert.

Der Erfolg auf internationaler Ebene ist besonders bemerkenswert – nicht nur, weil schon die Nominierung eine besondere Auszeichnung war. In diesem Jahr hatte Patrik bereits den 3. Platz bei der NRW-Landesmeisterschaft in der Seniorenklasse belegt, musste jedoch verletzungsbedingt auf die Westdeutsche Meisterschaft und die Deutschen Meisterschaften verzichten. Aufgrund seiner gezeigten Leistungen wurde er dennoch vom Bundestrainer gesetzt. Bei der Europameisterschaft in Belgien hatte er nach der Landesmeisterschaft erstmals die Möglichkeit, sich mit gleichaltrigen Athleten zu messen. Patrik hatte zuvor mit seinen inzwischen 55 Jahren immer gegen deutlich jüngere Sportler antreten müssen.

Das wirklich Respektable an diesem Erfolg ist seine persönliche Vorgeschichte. Wie er selbst sagt: „Manchmal führt der Weg auf die Matte über die Intensivstation.“ Im Januar 2022 erlitt Patrik einen Mitralklappenabriss, lag acht Tage im Koma und musste sich einer Sternotomie unterziehen (Brustkorb geöffnet, Herzklappe wieder angenäht). Doch Aufgeben war keine Option. Patrik hatte damals seinen drei Söhnen – alle Fighter im Budo-Club – versprochen: „Irgendwann holt der alte Mann auch mal so eine Medaille wie ihr.“ Und er hat Wort gehalten.

Mit vollem Respekt und von ganzem Herzen gratulieren wir unserem Europameister Patrik Stocks!